Gaëlle Buswel

Blues und Country Rock auf „New Day Waiting“ ist eingängig produzierter Americana aus Frankreich. Songs in urtypisch amerikanischem Stil. Old School-lastig und stark bluesig ist Buswel eine Frau, die sich als Gitarristin in einem Rock-Quartett könnerhaft und Blues-klassisch positioniert. Sie scheint dabei eher eine Frohnatur, die sich mit bissiger, kraftvoll-warmer Stimme immer oben halten kann. Im launischen „Wonderland“ des Blues ist Gaëlle Buswel so zuhause, dass sie auch als Französin Authentizität zeigt. Sie drischt ihren rauen Bluesrock in klassischer Manier runter mit maskulin wirkender Geste und charmant weiblichen Momenten. Diese Kombination wirkt und zieht in den Bann. Schnörkellos und ohne Schnickschnack kommt eine Nummer nach der anderen. Perfekt und streetstyle-rockig elektrifiziert und mit hartem Rhythmus. Und manchmal mit folkiger Einfachheit und straight akustisch. Sie kann die großspurige Rockattitüde genauso wie tastendes Folk-Feeling. Gaëlle Buswel ist klassisch amerikanisch und man merkt ihr kaum an, dass sie eigentlich aus Paris kommt. Aufgenommen wurde „New Day Waiting“ auch nicht nur in ihrer Heimat Frankreich, sondern noch in Austin. Songs, die vom Texas-Blues geprägt sind, müssen sowas wie Markenqualität haben. Und die stellt Buswel unter Beweis. Sie hat auch schon ausgeprägte Tourerfahrung in Amerika. Landauf, landab schöne Präsenz. Mit ungekünstelter Manier, großer Überzeugungskraft und schwer im Genre verwurzelt. Buswel ist eine weibliche Blues-Rock-Spezialistin aus Frankreich, die zur Schau stellt, dass Blues-Feeling über universelle Stärke verfügt ohne Ländergrenzen. Gerade hat Frankreich unglücklicherweise den Rock ’n‘ Roll von Johnny Hallyday verloren. Die weibliche Americana-Kraft von Gaëlle Buswel hat Frankreich glücklicherweise noch. Ihr Album „Back To Blue“ ist schon preisgekrönt mit dem „Prix National France Blues“. Sie ist halt „So Blue“.