Charlene Soraia

Charlene Soraia Santaniello Jones oder kurz Charlene Soraia – so heißt eine junge Londoner Künstlerin, die jetzt mit ihrem Debüt Aufsehen erregt. Als Kind von Hippie-Eltern begann sie bereits mit 5 Gitarre zu spielen (sie war so gut, dass sie mit 8 ihren ersten Auftritt hatte) und mit 10 lautete ihr Berufswunsch „Gitarrenbauerin“ (!). Wiewohl Autodidaktin, schaffte sie die Aufnahmeprüfung an der renommierten Talentschmiede Brit School und landete im fruchtbaren Jahrgang von Adele und Kate Nash. Jetzt ist also nach diversen EP’s, die auch in den Charts landeten, ihr erstes Album da, das im weitesten Sinne dem Singer-/Songwriter Genre zuzuordnen ist. Was sofort auffällt, sind zum einen ihre ungewöhnlichen Gesangslinien; wunderschöne Background-Chöre sorgen immer wieder für Überraschungen. Zum anderen spielt sie virtous E-Gitarre, deren warmer, jazziger Klang sich durch die ganze Platte zieht; als Vorbilder nennt sie Jazzgitarristen der 60er Jahre und die Musik von The Beatles, David Bowie, King Crimson, Led Zeppelin und Pink Floyd, was für eine heute 23jährige ja auch nicht selbstverständlich ist. Richtig bekannt wurde sie übrigens durch ihre Coverversion von „Wherever You Will Go“ (von The Calling), die für einen Werbespot einer Teefirma in Großbritannien verwendet wurde. Ein Karrieresprung, wie ihn schon einige ihrer Kolleginnen erlebt haben: damit erreichte sie Platz 3 der Single Charts und erlangte zusätzlichen Bekanntheitsgrad, als eine Kandidatin ihre Version bei X-Factor 2011 vorsang. Letztlich ist ihr Plattenvertrag unter Produzent Paul Stacey (Oasis, Black Crowes) wohl auch diesen glücklichen Umständen zu verdanken. Manchmal ist die Werbung eben doch noch zu etwas gut.

MELODIVA CD Tipp Februar 2012