Mareike Wiening

“Metropolis Paradise“

Es war immer ihr großer Traum einmal eine Platte im legendären „Systems Two Studios“ in Brooklyn/New York City aufzunehmen. Mit ihrer zweiten Platte „Metropolis Paradise“ hat sich für Mareike Wiening im Juni 2018 dieser Traum erfüllt. Zudem wurde ihr noch eine besondere Ehre zu teil, „Metropolis Paradies“ ist das letzte in diesem Studio aufgenommene Album, danach hat das Studio seinen Betrieb beendet. Diese Platte ist mit ihrem Quartett bestehend aus Johannes Felscher am Bass, Alex Goodman an der Gitarre, Dan Tepfer am Piano und Rich Perry am Tenorsax heraus entstanden, alle Titel sind von ihr komponiert und arrangiert. Die Fünf spielen schon seit Wienings gesamter New Yorker Zeit zusammen, aus dieser Konstellation gründete sie 2014 ihr Quartett. Die Songs auf diesem Album sind inspiriert durch die Eindrücke, die sie in verschiedenen Städten in der Welt gewonnen hat. In Norwegen aufgewachsen, in Kopenhagen und New York studiert, dazu Eindrücke aus Paris und nicht zu vergessen ihre Heimatstadt Herzogenaurach. Sie kombiniert diese verschiedenen Teile der Welt und sorgt so immer wieder für überraschende Momente. So zum Beispiel in „2-1“, ein Stück mit der Erinnerung an diese verschiedenen Orte ihres Lebens, die sie alle ihr Zuhause nennt. Es ähnelt vom Aufbau her einer Suite. Zunächst stimmen hier Piano und Schlagzeug ein Duett an, dann setzen die anderen Instrumente ein, es scheint in sich geschlossen und dennoch sind es lose verbundene Sätze, freie Improvisationsteile, verbunden mit den fast schon verträumtem Melodieparts ausgeführt durch den Saxophonisten. Die Umstellung auf die verschiedenen Metropolen fällt ihr nach eigenen Angaben sehr leicht, diese Leichtigkeit transferiert sie auch in ihren Songs auf diesem Album. „Meine Musik ist nicht einfach“, und das ist es, was dieses Album so besonders macht, das Erzeugen von unerwarteten Momenten.

CD, 2019, 8 Tracks, Label: Greenleaf Music

Anja Klein

04.04.2020