Marie Spaemann & Christian Bakanic

“Metamorphosis“

„So radikal wie die Wienerin Marie Spaemann (…) hat wohl noch niemand das Cello für Popmusik genutzt,“ stellte die FAZ Ende 2019 fest. Mit dem Akkordeonisten Christian Bakanic bildet Spaemann seit drei Jahren ein ungewöhnliches Duo aus Cello, Akkordeon und Stimme, das jetzt sein Debüt „Metamorphosis“ veröffentlicht. Darauf sind Stücke aus beider Feder zu finden, zu denen sie gemeinsam Arrangements entwickelt haben. So passt der Titel genau, denn in der Zusammenarbeit veränderten sich die anfänglichen Songideen und bekamen mitunter ein völlig neues Gesicht. Ein unwiderstehlicher Mix aus Kammermusik, Pop, Folk, Tango Nuevo, europäischem Folk und Jazz ist so entstanden, auch wenn die beiden betonen, dass der eigene Stil – „weg von den ursprünglichen Schubladen“ – noch im Werden ist. Spaemann stammt aus einer Philosophenfamilie, das schimmert in vielen Songtexten durch. In Metamorphosis blickt die Göttin Europa auf ihren Kontinent und rät ihm, was er aus ihrer Sicht braucht: „a love that already knows what the heart’s not singing yet“. Beide zaubern eine reiche Palette an unterschiedlichen Tönen und Klangfarben auf ihrem Instrument, dazu kommt Spaemanns dunkler, volltönender Gesang. Philosophie, Kreativität und Virtuosität – genial.          

CD, 2020, 10 Tracks, Label: Preiser Records

Mane Stelzer

17.12.2020