Merrie Amsterburg

“Little Steps“

In den USA, genauer gesagt an der Ostküste, ist die Songpoetin Merrie Amsterburg längst keine Unbekannte mehr. So ist der Opener-Titel „Little Steps“ eigentlich eine Untertreibung, denn was diese Sängerin und Multiinstrumentalistin hier vorlegt, ist eine Best of-Sammlung aus den Jahren 1983 bis 1999. Dabei hat sie keine Scheu, sich die verschiedensten Musikstile einzuverleiben. Daß mag kritisch klingen, ist aber für eine East-Coast-Musikerin durchaus als fettes Lob aufzufassen. Klar finden sich auch auf dieser Scheibe Easy Listening Elemente, aber es ist eine CD, die man/frau sich mehrfach anhören sollte. Denn viele Wendungen in den 12 Eigenkompositionen sind ausgesprochen originell – so macht der schon erwähnte Opener „Little Steps“ Anleihen an fernöstlicher Pentatonik, mal ist eine Bouzouki zu hören oder es erklingt ein Harmonium – übrigens von Merrie Amsterburg höchstselbst gespielt. Aber auch die Mixtur macht’s: so taucht beim Song „Undertow“ eine komplettes Latin Percussion-Equipment als Background für einen an House erinnernden Laid Back-Song auf. Dies sind nur einige der Finessen, mit der diese Scheibe aufwarten kann, reinhören – und das gleich mehrmals – lohnt sich.

CD, 2000, 12 tracks , Label: Zoj Records

Marion Möhle

09.09.2001