Hania Rani

“Esja“

Die polnische Pianistin und Komponistin Hania Rani lebt zwischen Warschau und Berlin, wo sie studiert hat und nach wie vor häufig arbeitet. In ihrem eigentlich klassisch ausgerichteten Studium kam sie auch mit Jazz und Electronica in Kontakt, was ihren Ansatz deutlich erweitert hat. Sie zählt so unterschiedliche Musiker wie Max Richter, Esbjörn Svensson, Miles Davis, Nils Frahm, Murcof, Portico Quartet, Radiohead und sogar die Beatles zu ihren musikalischen Einflüssen, die in ihren Augen alle beides vereinen: „So viel Gefühl – und so viel Geist.“ Bisher ist sie zwar schon als Komponistin für Streicher, Klavier, Gesang und Electronica in Erscheinung getreten und hat auf einigen der bekanntesten Bühnen Europas gestanden – doch noch nie allein. Das soeben veröffentlichte Debüt „Esja“ soll das nun ändern: „Schluss mit dem Versteckspiel hinter ‘Kollaborationen’ und irgendwelchen ‘Projekten’. Ja, endlich geht es zum allerersten Mal einfach nur um mich, so wie ich bin.“ Ihre 10 Kompositionen für Soloklavier hat sie im Klavierzimmer in ihrer Wohnung aufgenommen, das sie wegen seiner ausgezeichneten Akustik als eine Art Labor für Klangexperimente nutzt, sowie im Studio ihres Freundes Bergur Þórisson in Reykjavik. Dabei ließ sie sich von isländischen Landstrichen und den Bieszczady, einem Gebirgszug in den Karpaten, inspirieren. In ihren gefühlvoll gespielten, mit viel Raumhall aufgenommenen Stücken verwebt sie Klangteppiche in einander und schafft Soundlandschaften, die einen Zeit und Raum vergessen lassen. Eine ungemein beruhigende Musik, die zum Innehalten einlädt.

CD, 2019, 10 Tracks, Label: Gondwana Records

Mane Stelzer

24.04.2019