
Maya Fadeeva
“Edge Of Eden“
Ein definitives Alleinstellungsmerkmal hat sie gefunden, die 38-jährige russisch-deutsche Sängerin und Komponistin, das ihr deutschlandweit Aufmerksamkeit und gute Kritiken quer durch die Genres beschert: die Verbindung von jazzigen, souligen bis hin zu poppigen Melodien mit gesampelten Drum-, Bass- und Melodieinstrument-Lines, wobei durchaus auch mal eine handgespielte Ukulele vorkommen darf („It’s your Turn“). Das funktioniert da besonders gut, wo auch der Gesang elektronisch verfremdet wird („Sing as One“), an anderer Stelle mag der Rhythmus etwas zu laut scheinen, etwa beim Bossa Nova „Chega de Saudade“ oder dem munteren, Vintage-mäßigen „Catching Summertime“, wo man meint, die Andrew Sisters tanzen gleich um die Ecke. Die wunderbar melodiöse Ballade „Warrior“ wird durch das Ostinato-Drum-Programming gebrochen – so läuft sie nicht Gefahr, als sentimental angesehen zu werden. Das ist natürlich alles Geschmackssache, und eine 20 Jahre jüngere Hörerin mag das ganz anders empfinden – spannend ist die Sache allemal! Live kann man die Bachelor-Absolventin des Maastricher Konservatoriums in Deutschland wieder ab September 2025 erleben.
CD, 2025, 9 + 1 Tracks, Label: Glamjazz Records
Fee Kuhn18.08.2025