
Schnuppe
“Drin was draufsteht“
Neue Deutsche Welle Vibes mit einer Prise Punk sind jüngst von einer Kölner Band releast worden. Schnuppe präsentieren auf ihrem Debüt „Drin was draufsteht“ 11 schnörkellose Songs irgendwo zwischen Garagenband und Riot Grrrl, mit schrammelnden E-Gitarren, fies eiernden Orgelklängen, einer „Quetschkommode“, knackigen Beats und jeder Menge Hooklines zum Mitsingen. In ihren Texten nehmen sie unseren heutigen Lifestyle aufs Korn und erzeugen dennoch gute Laune. Da ist der Song „Côte d’Azur“, wo man hinfährt, um den Jet Set zu begaffen: „Früher waren wir bei Rock am Ring | Nieselregen, Dosenbier | Unentspannt, abgebrannt | In den Dixies nie Papier | Irgendwann dann fragst du dich | Warum gibt es das alles nicht für mich? | Autos, Pools, Eleganz | Ohne Erbschaft keine Chance!“. Sängerin Kat besingt hohle Werbefloskeln, die ein Leben vorgaukeln, das so schön ist, dass es weh tut („Aspirin“). Ob unser allgegenwärtiges Mikroplastik in der Nahrung oder die eigene Komfortzone („Die Hängengebliebenen“), ein spießiger Betriebsausflug, der aus dem Ruder läuft oder die Ansage an den Chef „Don’t Babe Me“ – jeder Song bekommt sein eigenes originelles Kleid. Wer nach Musik für die nächste FLINTA* Party sucht: Schnuppe hat sie.
CD, 2025, 11 Tracks, Label: Rookie Records
Mane Stelzer30.04.2025