
Melissa Carper
“Daddy’s Country Gold“
Aus der Zeit gefallen erscheint Melissa Carpers neues Soloalbum „Daddy’s Country Gold“. Der RollingStone lobt: „… sounds like a voice from a bygone era… Evoking the cool, smoky croon of a lounge singer”. Wer ein reines Countryalbum erwartet, wie es der Titel vermuten lässt, wird sich wundern. Die Sängerin und Kontrabassistin verschmelzt darauf folky Good-ol‘-times-Weisen und jazzy Swingnummern mühelos in einem „early 20th-century vintage sound“. Dass dies auf ihrer LP nicht auseinanderfällt, ist wohl ihrer unverkennbaren Stimme zu verdanken, die wie die kleine Schwester von Janis Joplin und Billie Holiday klingt. Und Carper weiß, wovon sie singt. Aufgewachsen ist sie mit Musik von Hank Williams, Patsy Cline & Co. (mit dem „Daddy“ im Titel ist jedoch nicht ihr Vater, sondern sie selbst gemeint, den Spitznamen gab ihr ihre Band) und der Familien-Countryband. Danach folgte ein Musikstudium an der Uni in Nebraska, wo sie vor allem Billie Holiday, Ella Fitzgerald und Nat King Cole entdeckte. Dann verdiente sie als Straßenmusikerin ihren Lebensunterhalt und erweiterte ihr Repertoire um etliche Countrysongs und ihre regionalen Styles von Arkansas bis New Orleans. Nach verschiedenen Bandprojekten machte sie sich jetzt mit Sessionmusikern aus Nashville, ihrer Bandkollegin und Freundin Rebecca Patek (vio/voc) und dem Alabama Shakes-Produzenten Andrija Tokic daran, ihren Traum vom Soloalbum mit eigenen Songs zu verwirklichen. Ein „… beautiful portrait of heartfelt music, written by a road-lovin’ gal who has lived these songs and spent her life playing music for folks that still love the real thing”.
MELODIVA CD-Tipp Mai 2021
CD, 2021, 12 Tracks, Label: Galileo MC
Mane Stelzer28.05.2021