Stacey Kent

“Changing Lights“

Seit sie 2001 mit dem British Jazz Award und ein Jahr später mit dem BBC Jazz Award ausgezeichnet wurde, gilt Stacey Kent als eine der besten weiblichen zeitgenössischen Jazz-Talente weltweit. Den German Jazz Award hat die Sängerin übrigens auch schon eingeheimst. Die Alben der gebürtigen Amerikanerin wurden dann auch fast immer zu Bestsellern des Genres. Auch das neue Album „Changing Lights“ klingt verdächtig danach, in der Rubrik Jazz wieder ganz oben in den Charts zu landen. Auf ihrem aktuellem Album „Changing Lights“ zaubert die Sängerin eine herrlich melancholische Stimmung herbei, die mit Bossa- und Samba-Klängen nicht nur sehr brasilianisch, sondern auch sehr retro klingt. Die Einflüsse von Größen des Genres wie etwa Antônio Carlos Jobim, João Gilberto, Luis Bonfá und Co. sind auf jedem Track zu hören. Mit dem Jobim-Song „This Happy Madness“, ursprünglich für Sinatra geschrieben, eröffnet das Album und gibt die Richtung vor. Es folgen 12 eingängige Songs, die Kent mit sanfter Stimme vorträgt, ruhig, klar und ohne stimmliche Verrenkungen. Begleitet wird sie dabei von den leicht wogenden Klängen von Flöte, Klavier, Schlagzeug und Saxofon. Viele Stücke sind bekannte Klassiker, wie etwa „One Note Samba“ oder „Mais Uma Vez“. Drei Songs singt die Sängerin auf Portugiesisch, auch Songs, die eigens für Stacey Kent geschrieben wurden, sind dabei: der Titelsong „Changing Lights“ sowie das leicht beschwingte, ironische Lied „Waiter, oh Waiter“ stammen beide von Kazuo Ishiguro. Wie immer ist Ehemann Jim Tomlinson mit von der Partie. Er arrangiert nicht nur die Musik für seine Gattin, sondern begleitet auf Flöte und Saxofon. Mein Favorit ist „O Bêbado E A Equilibrista/Smile“, ein Stück, auf dem die Sängerin den Klassiker von João Bosco mit dem wunderbarem Chaplin-Lied vermischt. Mit „Une Chanson Légère“, einem „leichten Liedchen“ so unbeschwert wie „une bulle de savon, un nuage de coton“(franz. für „eine Seifenblase, ein Wölkchen aus Watte“), das als Resümee der ganzen Scheibe stehen kann, klingt das Album aus. Einfach zum Seufzen schööön.

CD, 2013, 13 Tracks, Label: Parlophone

Tina Adomako

01.12.2013