Christine and the Queens

Perfekten Pop präsentiert die französische Musikerin und Sängerin Héloïse Letissier, deren Künstlerinnenname Christine and the Queens von einer Pariser Drag-Queen-Truppe inspiriert ist – allerdings tritt Christine/Letissier solo auf und zeichnet für ihr Album „Chaleur Humaine“ allein verantwortlich. Nach einigen EP’s und Singles, die sie in den vergangenen drei Jahren veröffentlichte, wurde ihr Debütalbum schon sehnlichst erwartet: Letissier unterzieht das klassische Chanson einem Update. Mal englisch, mal französisch gesungen, theatralisch wie ihre Bühnenshows und dabei so leichtfüßig wie Teenie-­Filme aus den 1980ern, wirken die Songs bezaubernd und stets ein bisschen mysteriös. Streicher und Synthesizer gehen elegante, kühne Liaisons ein, die Stimmung ist melancholisch und doch voller Lebensfreude. Ihren verehrten Drag Queens und Queers zollt Christine/Héloïse in mehreren Stücken Respekt, zum Beispiel im Opener „It“, wo es im Refrain heißt, „she’s a man now“ oder „Half Ladies“ – „Chaleur Humaine“/ menschliche Wärme ist für Christine and the Queens keine leere Floskel, sondern Realität und Forderung zugleich.