Erika Stucky
“Bubbles & Bones“
Noch nie was von Erika Stucky gehört? Dann haben wir etwas verpaßt, wie ihreaktuelle CD, ihre viel beachteten Liveauftritte sowie ihre künstlerischeBiografie beweisen. Aufgewachsen in zwei Welten, der Hippieszene San Franciscos und der Alpenwelt des Schweizer Wallis haben diese kulturellen Gegensätze bei ihr ein kreatives Potential entzündet, das ihresgleichen sucht. Ein gänzlich eigenwilliges Klangwerk, so skurril wie dieMusikerinpersönlichkeit, ist auf dieser CD zu hören. Hemmungslos interpetiert sie bekannte Popsongs von Sting, Randy Newman, Aerosmith oder den Beatles, dichtet sie um und arrangiert sie mit Tuben, Posaunen und Akkordeon, völlig neu und un(er)gehört. Akustische Hörspiele entstehen, die auf der Bühne mit Video- und Filmsequenzen zu Performances werden. Ihre eigenen Titel wie »Soulsteak«, »Zäuerli« oder »I hate dogs« werden von ihrer Band »Mrs. Bubbles & Bones« mit ebensoviel Begeisterung für »höheren Blödsinn«umgesetzt: die Posaunisten Ray Anderson und Art Baron, José Davila mit der Tuba, Dino Saluzzi mit Akkordeon, George Gruntz am Piano und Knut Jensen, Gitarre und Programming. Die in Paris studierte Jazzsängerin zeigt neben allem Schrillen und Schrägen bei melancholischen Liedern auch Einfühlsamkeit und Ernst. Der Spaß an der Freude ist ansteckend, ein fröhlich-subversives Gesamtkunstwerk.
CD, 2002, 16 tracks, Label: Traumton Records, Vertrieb Indigo
Hildegard Bernasconi07.05.2002