Hanne Hukkelberg

“Blood from a Stone“

„Blood from a Stone“: die norwegische Sängerin und Multiinstrumentalistin Hanne Hukkelberg verwendet für den Titel ihres dritten Albums ein starkes, expressives Bild. Das englische Sprichwort „You cannot squeeze blood out of a stone“ bedeutet, dass ein Unterfangen so gut wie vergeblich ist – ob Frau Hukkelberg dieses Gefühl plagte, als sie das Album aufnahm, kann man nur schwerlich glauben. „Blood from a Stone“ klingt nicht nach harter Mühsal und übermenschlicher Anstrengung, sondern steckt voller Ideen, überbordend vor Details und stilistischen Kunstgriffen. Der Titelsong und „Bandy Riddles“ sind mit Violinen und Gitarren recht konventionell instrumentiert und so eingängig, dass sie glatt im Vormittagsprogramm des Formatradios laufen könnten. In anderen Tracks kommen ungewöhnliche „Instrumente“ wie Ofenrohre, Kühlschränke, schnurrende Katzen und knarrende Türen zum Einsatz, wobei Hanne Hukkelberg dem Song stets stärker verhaftet bleibt als die kühnen Cassidy- Schwestern von CocoRosie. Spukige Tracks wie „No Mascara Tears“, „Salt of the Earth“ und „Seventeen“ lassen mit ihren surrealen, gothic-ähnlichen Arrangements an Kate Bush denken, das psychedelisch angehauchte „No One But Yourself“ wirkt, als hätte Hukkelberg das Cure-Album „The Top“ zur Inspiration rauf und runter gehört. Mit „Crack“ und dem norwegisch gesungenen „Bygd til by“ klingt „Blood from a Stone“ fragil und verträumt – wobei Hanne Hukkelberg das Lebhafte, Lebendige der Eingangssongs fast besser zu Gesicht steht.

CD, 2009, 10 Tracks, Label: Nettwerk

Christina Mohr

21.04.2009