Eleni Mandell

“Arificial Fire“

Die kalifornische Singer/Songwriterin Eleni Mandell will mit ihrer siebten Platte „Artificial Fire“ ein positives Zeichen setzen: „Ich möchte, dass die Leute, die das Album hören, Spaß und eine gute Zeit haben“, sagt Eleni. Und tatsächlich kann man zu „Artificial Fire“ an mehr als einer Stelle ausgelassen tanzen – eine erstaunliche Entwicklung, die Mandell hier eingeläutet hat, waren ihre früheren Alben doch eher für konzentriertes Lauschen geeignet. Sie gibt zu, Veränderung nötig gehabt zu haben, weniger introvertierter Countryfolk, mehr Beat und elektronische Gitarren stehen jetzt auf ihrem Programm. Ihre Band, bestehend aus Jeremy Drake (E-Gitarre), Ryan Feves (Bass) und Kevin Fitzgerald (Drums) zusätzlich einiger Gastmusiker an Horn, Streichern und Cello sorgt für den dichten Sound, bruchlos werden Country, Folk, Jazzelemente und Indiepop gemischt und Elenis bisherige musikalische Stationen zusammengeführt. Besonders Jeremy Drakes Gitarre sticht hervor, kommentiert, illustriert, kontrastiert Elenis rauen Gesang, perlt übermütig bei den knackigen Rocksongs „Personal“, Bigger Burn“, „Little Foot“ und „Cracked“ und swingt countryesk und lässig bei „Right Side“.

Mandell, die Tom Waits, Nick Drake und die Punkband X als Vorbilder angibt, hat sich dennoch nicht ganz von der balladesken Form verabschiedet: „Don’t Let It Happen“, „In the Doorway“ oder „Two Faces“ kommen den Hörern ganz nah, sind intim und doch spröde im richtigen Moment. „Artificial Fire“ ist das selbstbewusste Statement einer Künstlerin, die im elften Jahr ihrer Karriere so richtig Spaß am Experiment gefunden hat.

CD, 2009, 15 Tracks, Label: Make My Day Records

Christina Mohr

20.02.2009