Marjan Vahdat

“Serene Hope“

Die 1976 geborene Marjan Vahdat ist vor allem durch die Projekte mit ihrer älteren Schwester Mahsa bekannt geworden. Wie sie hat sie erst Klavier gelernt, dann klassischen persischen Gesang sowie Setar, eine persische Langhalslaute, studiert. Da sie im Iran seit der Revolution 1979 als Frau nicht (vor gemischtem Publikum) öffentlich auftreten, aber reisen dürfen, sind sie bereits in Europa, USA, Australien, Nordafrika und im Nahen Osten aufgetreten. In Erik Hillestad vom norwegischen Label Kirkelig Kulturverksted haben sie einen Bruder im Geiste gefunden, der auch ihre Alben mitproduziert. Wie schon bei ihrer gemeinsamen Musik hat Marjan Vahdat auch auf ihrem zweiten Soloalbum „Serene Hope“ klassischen Gedichten und Wiegenliedern ein (neues) musikalisches Gewand gegeben, aber auch zeitgenössische PoetInnen wie Forough Farrokhzad (1935-67), eine iranische Dichterin, und Mohammed Ebrahim Jafari vertont. Die Texte handeln von Liebe, Leidenschaft und Hoffnung, „Exile“ ist z.B. allen IranerInnen im Exil gewidmet. Begleitet wird sie von einem interessanten Multikulti-Ensemble aus Palästina, der Türkei, Norwegen und dem Iran, das mit Oud, Duduk (auch als „armenische Flöte“ bekannt), Bass und Percussion eine schöne Klangkulisse erzeugt. Es lässt sich gut eintauchen in diese meist getragene Musik, in Vahdat’s schöne Stimme, die fremde Sprache, die weit weg trägt und Landschaften vor’s innere Auge zaubert.

MELODIVA CD Tipp August 2017

CD, 2017, 10 Tracks, Label: Kirkelig Kulturverksted

Mane Stelzer

20.08.2017