
Ulrike Dangendorf
“Spuren Akkordeon pur“
Wenn sich so meine Gedanken um das Instrument Akkordeon bewegen, dann erinnere ich mich an den Roman von E. A. Proulx: „Das Grüne Akkordeon“. Erzählt wird die Geschichte des grünen Akkordeons, das 1890 in Sizilien gefertigt, mit seinem ersten Besitzer nach Amerika gelangt. Fast 100 Jahre lang erlebt es eine Odyssee durch den Kontinent, wird gestohlen, verkauft, verpfändet und verschenkt und begleitet die Nachfahren verschiedener Einwanderersippen auf ihrer Suche nach einem besseren Leben. Sollte dieses Buch verfilmt werden, dann hat meiner Meinung nach Ulrike Dangendorf bereits die Musik bereits dazu geschrieben. Die Akkordeonspielern Ulrike Dangendorf erlebte zwar keine Odyssee, ist aber auf der Suche nach musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten gerne unterwegs. Und dieses Unterwegs-Sein spiegelt sich in ihrer Musik wieder. Beim Betrachten und Hören der Titel, wie z.B.: „Tanz der Winde“, „Der Markt von Recanati“, „Fenster nach Osten“, „Ein Klezmer in Paris“ wird dieses klar. Ihr Unterwegs-Sein hinterlässt akustische Spuren, die sie zunächst improvisierenderweise und danach mit äußerst geschicktem Handwerk des Komponierens zu einem Kunstwerk werden lässt. Den letzen Schliff bekommen ihre „kleinen Kunstwerke“ beim Dialog mit dem Publikum. Wenn nun der Bogen stimmt, werden die Stücke etwas gekürzt und wurden nun endlich auch für das Hauskonzert an der heimischen Anlage „hör-möglich“.Ein gelunges Gesamtwerk, sehr ausdrucksstark, wehmütig und ergreifend.
CD, 2004, 16 Tracks, Label: Westparkmusik
Anita Rahm22.12.2004