Kari Bremnes

“You’d have to be here“

Die norwegische Songpoetin Kari Bremnes übertrug die Texte ihres neuen Albums „11 Ubesvarte Anrop“ für den internationalen Markt ins Englische, so wie schon „Norwegian Mood“ zuvor, das aber mehr eine Art Greatest Hits-Sammlung war. In Norwegen ist die Sängerin mit der vollen modulationsreichen Stimme schon lange ein Superstar, hierzulande ist sie vor allem Jazzfans ein Begriff. „You’d have to be here“ ist bereits ihr dreizehntes Album. Die 1956 auf den Lofoten, einer Inselgruppe im Norden Norwegens, geborene Sängerin entwickelte sich über die zwei Jahrzehnte ihrer Karriere zu einer brillanten Songwriterin und zur Allroundkünstlerin, die bis hin zu Arrangements und Übersetzungen alles selbst in die Hände nimmt. Beim ersten Hören erscheint „You’d have to be here“ im Gegensatz zu ihren früheren Alben wesentlich poppiger, doch die Band agiert sehr zurückhaltend. Über E-Gitarre und Schlagzeug liegt klar und brillant Kari Bremnes’ wunderbare dunkle Stimme, und im Hintergrund ertönen sphärisch geheimnisvoll Nils Petter Molvaers Trompetenklänge.

CD, 2003, 11 tracks, , Label: Strangeways Records / Nuzzcom/ Indigo

Irene Hummel

11.05.2004