„Jamel rockt den Förster“ erhält Aachener Friedenspreis
Am 1. September 2025, dem Internationalen Antikriegstag, wurde der Aachener Friedenspreis an den Amirkabir Newsletter aus dem Iran sowie an Birgit und Horst Lohmeyer und ihr Musikfestival „Jamel rockt den Förster“ in Mecklenburg-Vorpommern verliehen. „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen mit verschiedenen Formen zivilgesellschaftlichen Engagements, was jede*r Einzelne bewirken kann, wie viel Kraft und Mut es aber auch kostet, sich für einen nachhaltigen und umfassenden Frieden innerhalb einer Gesellschaft einzusetzen“, kommentiert Lea Heuser, Pressesprecherin des Aachener Friedenspreis e.V. Die Lohmeyers leben seit 2004 in dem mecklenburgischen Dorf Jamel und engagieren sich seit 2007 mit dem „Jamel rockt den Förster“ Festival lautstark für Demokratie und Toleranz, gegen die Abschottung ihres Dorfes und dessen Vereinnahmung durch Rechtsextreme. In Jamel stellen bekennende Nazis inzwischen 95% der Bevölkerung, nachdem seit Mitte der 2000er Jahre immer mehr Familien aus der rechtsextremen Szene in das Dorf im Wismarer Umland gezogen waren. 2015 wurde ein schwerer Brandanschlag auf dem Gelände der Lohmeyers verübt, dem beinahe auch das Wohnhaus zum Opfer fiel. Seitdem hat das Festival massiv an Popularität gewonnen. Aus einem Sommerfest für Freund*innen und Familie ist ein Festival mit gesellschaftspolitischem Informations- und Workshopprogramm, über 3500 Besucher*innen und vielen berühmten Musiker*innen geworden, die ohne Gage auftreten – ein ambitioniertes gesellschaftspolitisches Projekt. Trotz Widerstands und täglicher Bedrohung geben die Lohmeyers ihren Raum nicht auf und bleiben standhaft. Sie verteidigen Demokratie und Frieden, sind Vorbild und Wegbereiter*innen. Eine interessierte ARD Doku findet ihr hier. Auf Betterplace kannst du für das nächste tolle Festival spenden.