Yvonne Mwale

Als Tochter der Sängerin Jelita Mwanza ist Yvonne Mwala das Singen fast in die Wiege gelegt worden. Als Kind sang sie in verschiedenen Kirchenchören und später erlangte sie in ihrer Heimat Bekanntheit als Leadsängerin der erfolgreichen sambischen Band B-Sharp. Nachdem sie 2009 bei den Sambischen National Music Awards als „Best Upcoming Female Artist“ ausgezeichnet wurde, öffneten sich ihr auch international die Türen. Das dänische Plattenlabel Caravan Records nahm sie unter Vertrag und veröffentlichte 2011 ihr erstes Album „Kalamatila“.
Während sie auf ihrem ersten Album noch fast die Hälfte ihrer Songs mit englischen Titeln versah und auch auf Englisch sang, hat sie sich auf ihrem dritten Album fast ausschließlich für ihre Muttersprache Nsenga entschieden. Von den 12 Tracks auf dem neuen Album haben lediglich zwei Songs einen englischen Titel – „Spiritual Heart“ und „The Days are Over“ – und nur letzeres einen englischen Songtext. Das hat natürlich zur Folge, dass man den Liedern – inhaltlich zumindest – nicht folgen kann, wenn man die Sprache nicht versteht. Aber das schmälert den Genuss nur geringfügig, denn die kraftvolle Stimme und die pulsierenden Beats ziehen einen in ihren Bann und nehmen einen mit. Fast hypnotisierend wirken manche Songs, wie etwa „Mapiripiri“, ein Lied mit einer immer wiederkehrenden Melodie und stimmliche Atemeinlagen der Sängerin. Andere wiederum fahren direkt in die Beine, wie die extrem funkigen Stücke „Welasoti“ und „Mwana Wa Masiye“, von denen ich gerne gewusst hätte, wovon sie handeln. Vielleicht vom Überleben, vom Durchhalten? Dass sie Durchhaltevermögen und Kampfgeist besitzt, davon zeugt die Biographie der Sängerin, die auch schon ganz unten war. Im Alter von 12 Jahren lebte sie auf den Straßen Lusakas, mit 14 wurde sie schon Mutter. Auf dem letzten Track „The Days are Over“ heißt es „I am still standing here“. Sie steht und erobert heute von Frankfurt aus die Clubs und Festivals der Republik mit ihrer kraftvollen Stimme und ihrem starken Mix aus Afro-Jazz, Afro-Funk, Blues und traditionellen afrikanischen Beats. „Msimbi Wakuda“ ist ein tanzbares Album, das auf jeder Party die Langeweile vertreibt.