Louise Gold & The Quarz Orchestra

“Debut“

Schlicht „Debut“ nennen Louise Gold und das fünfköpfige Quarz Orchester ihr erstes Album, auf dem sie mit Eigenkompositionen einen wunderbar leichten Retro-Sound präsentieren. So könnte es auf den Partys von Gatsby und in den hippen Nachtklubs der 50er Jahre geklungen haben. Dass die Sängerin weder Musikschule noch Konservatorium besucht, sondern sich die Gesangskunst selbst beigebracht hat, würde keiner vermuten. Gesanglich erinnert mich Louise Gold an Easy-Listening-Stars der 50er/60er Jahre wie Eartha Kitt oder Shirley Bassey, auch wenn ihre Stimme nicht ganz so kräftig klingt. Angenehm eingängig und sehr vertraut klingen die 10 Tracks auf dem Erstling, die vom Swing im 20er/30er Jahre Stil über sanfte Bossa-Nummern bis hin zu verjazzten Balladen reichen. Total relaxed eröffnet Louise Gold mit dem Stück „If I Don’t Have Love“. Posaunen und Gitarrensoli unterbrechen den leicht verrauchten Gesang, schweben zwischen den Strophen und bilden einen entspannten Klangteppich. Das jazzige Stück „Boys Are Heroes“ mit Bossa-Anklängen könnte locker aus einem Bond-Film der 70er Jahre stammen. Und auch das Stück „Footloose And Fancy-Free“ klingt sehr vertraut, wie aus einem 50er-Jahre Musical. Ich habe es sogar gegoogelt, weil ich sicher war, das Lied schon mal gehört zu haben. Aber es stammt ebenso aus der Feder der Sängerin wie alle anderen Stücke auf dem Album, die Louise Gold gemeinsam mit dem Posaunisten Hans Quarz komponiert und arrangiert hat. Der sehr authentisch klingende Retro-Sound rührt auch daher, dass das Album wie in den Fünfziger-Jahren aufgenommen wurde, in Echtzeit ganz ohne nachträgliches Mischen. Das macht „Debut“ zu einem gelungenen Debüt: Bigband Sound im kleineren Format; herrlich relaxte Musik für einen lauen Sommerabend.

CD, 2013, 10 Tracks, Label: Skycap Records

Tina Adomako

16.06.2013