Lyambiko

“Something like Reality“

Das siebte Album der Afro-Deutschen Jazz-Sängerin Lyambiko ist ein leichter Hörgenuss für Liebhaberinnen der weiblichen Stimme. Auf den 13 Tracks präsentiert die Thüringerin einen Mix aus gecoverten Songs und Kompositionen ihrer Bandmitglieder. Die Auswahl ist eingängig und smooth. Von swingend und funky, über groovend, bis hin zu sanften Balladen reicht das Spektrum der gebotenen Songs. Mi dem swingenden Stück „Don’t Stand By Me“ ihres Mitmusikers Heinrich Koebberling legt Lyambiko los, geht funkig weiter, um dann die bluesige Ballade „Clothoid“ einzustimmen. Die Arrangements der 13 Tracks stammen fast alle aus der Feder von Heinrich Koebberling, der die Drums und Percussions bedient. Die Scheibe ist mit Piano, Bass & Drums jazztypisch instrumentiert, wobei sich bei einigen Stücken zusätzliche Bläsersequenzen einfügen. Das alles klingt gekonnt, gut gemacht, hört sich schön an, und passt herrlich als Hintergrundsound zu einem lazy Sonntagnachmittag.
Etwas aus der gefälligen Reihe tanzt das Stück „Black Hole Sun“, in dem Lyambiko zeigt, wie facettenreich ihre klassisch geschulte Stimme ist. Ungewöhnlich klingt dieser Song, der nur aus Bass, Gesang und ein bisschen Perkussion besteht, wie auch das vorletzte Lied „Mind over Matter“ ihres Saxophonisten Finn Wiesner, das lediglich von Piano und Bass untermalt wird. Ich hätte mir ein paar Stücke mehr in diesem Stil gewünscht. Stattdessen kopiert Lyambiko andere Stimmen, wie auf dem gecoverten Tracy Chapmann Stück „Crossroads“, auf dem sie fast genau wie Tracy Chapmann klingt. Und da stellt sich die Frage, warum? Das hat die Sängerin nämlich gar nicht nötig. Es reicht doch, wenn Lyambiko wie Lyambiko klingt, denn Lyambiko klingt schön.

CD, 2010, 13 Tracks, Label: Sony Classical

Tina Adomako

15.07.2010