UDJ benennt sich um: Deutsche Jazzunion
Die Interessenvertretung der Jazzmusiker*innen in Deutschland hat einen neuen Namen. Die Mitglieder des 1973 gegründeten Verbands beschlossen auf ihrer Mitgliederversammlung in Bremen, den Namen „Union Deutscher Jazzmusiker“ in „Deutsche Jazzunion“ zu ändern. Mit der Namensänderung trägt der Verband als Sprachrohr der Jazzmusiker*innen in Deutschland der großen Vielfalt von Jazzschaffenden in Deutschland Rechnung. „Mit dem neuen Namen „Deutsche Jazzunion“ bringen wir ganz klar zum Ausdruck, dass die Gleichberechtigung von Jazzschaffenden jeglichen Geschlechts eine Selbstverständlichkeit ist, für die wir alle gemeinsam eintreten!“, sagte Nikolaus Neuser, Vorsitzender der Deutschen Jazzunion. „Zudem machen wir damit deutlich, dass wir uns keineswegs nur für deutsche Kolleginnen und Kollegen einsetzen, sondern für die Belange aller Musikerinnen und Musiker, die zur hiesigen Jazzszene gehören – egal, welcher Herkunft.“
Der Namensänderung war die Veröffentlichung einer gemeinsamen Erklärung zur Gleichstellung von Frauen im Jazz im Herbst 2018 vorausgegangen, der sich über 450 Personen und Institutionen der Jazzszene angeschlossen haben (und die weiterhin unterzeichnet werden kann). Die Deutsche Jazzunion hatte in der Folge konkrete Maßnahmen umgesetzt. Unter anderem wurde beschlossen, den renommierten Albert-Mangelsdorff-Preis ab 2019 im festgeschriebenen Wechsel an Männer und Frauen zu vergeben. Zu den Maßnahmen gehört außerdem eine Selbstverpflichtung zur Parität in Jurys und Gremien sowie die Einrichtung eines Vertrauenskolleginnen-Programms für Jazzmusikerinnen.
UDJ stellt Maßnahmen zur Gleichstellung vor
Nach der auf dem 24. UDJ-Jazzforum veröffentlichten Gemeinsamen Erklärung zur Gleichstellung von Frauen im Jazz, die inzwischen von mehr als 250 Menschen und Institutionen unterzeichnet wurde, stellt die UDJ als Vertretung der Jazzmusiker*innen auf Bundesebene nun konkrete Maßnahmen zur Umsetzung vor.
Ein besonderes Zeichen will die UDJ mit einer Änderung der Modalitäten beim Deutschen Jazzpreis, dem Albert-Mangelsdorff-Preis setzen: Die Vergabe des Preises wird zukünftig durch eine paritätisch zwischen Frauen und Männern besetzte Jury erfolgen. Darüber hinaus wird bei der Auswahl der Preisträger*innen ein Wechsel zwischen Frauen und Männern festgeschrieben. Damit soll Chancengleichheit hergestellt und die Repräsentanz von Frauen in der öffentlichen Wahrnehmung und als Vorbilder im Jazz erhöht werden.
Auch in Gremien, an denen die UDJ beteiligt ist, soll für die Einführung einer Paritätischen Besetzung geworben werden. Für das Kuratorium des Musikfonds e.V. konnte dies jüngst bereits erreicht werden.
Mit dem Beratungs- und Vernetzungsprogramm UDJ-Vertrauenskollegin können junge Jazzmusikerinnen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung ab sofort auf ein Netzwerk von erfahrenen Kolleginnen aus ganz Deutschland zurückgreifen. Konkret stehen 15 erfahrene Jazzmusikerinnen als UDJ-Mitglieder jungen Frauen bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Zu den Vertrauenskolleginnen zählen unter anderem Julia Hülsmann, Angelika Niescier und Shannon Barnett.
Von der Politik fordern die Jazzmusiker*innen Unterstützung bei der Einrichtung eines „Frauenbüro Jazz“, bei der spezifischen Förderung von Nachwuchs-Jazzmusikerinnen sowie ein Programm für Jazzmusiker*innen mit Kindern. In einem Prozess über die kommenden Monate wird die UDJ weiter am Thema Gleichstellung arbeiten. Dabei wird es unter anderem eine Nachauswertung der Jazzstudie 2016 unter Aspekten der Geschlechtergerechtigkeit sowie mehrere Panels und Veranstaltungen zum Thema geben. Gefördert wird dieses Programm unter anderen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Die Gemeinsame Erklärung zur Gleichstellung von Frauen im Jazz kann weiterhin unter www.u-d-j.de/gleichstellung mitgezeichnet werden.
24. UDJ-Jazzforum 11.-12.10.2018
Willst du am „perfekten Ort für Jazzmusiker*innen feilen“, herausfinden, was der Jazz mit Kindern und Kinder mit Jazz machen, wie du jazzorientiert unterrichten oder ob du von Streaming-Diensten profitieren kannst und was Expert*innen zu KSK, Gema & Co. sagen? Dann komm zum 24. UDJ-Jazzforum im Kulturzentrum Pavillon in Hannover, das die Union Deutscher Jazzmusiker vom 11.-12.10.2018 veranstaltet. Freut euch auf zwei spannende Tage mit Panels, Workshops und Konzerten, die für alle Musiker*innen und Jazzinteressierten offen stehen. Unter anderem wird auf prominent besetzten Panels zu den Themen Geschlechtergerechtigkeit im Jazz, Jazz und Kinder sowie Orte für den Jazz diskutiert werden. Mit dabei sind Corinna Danzer, Ulrike Schwarz, Anne Kussmaul, Réka, Stefanie Marcus, Ulla Oster, u.v.m.
Das Tagungsprogramm beginnt am Donnerstag, 11.10. um 13 Uhr und endet am Freitag, 12.10. um 18:30 Uhr. An beiden Tagen gibt es spannende Konzertabende. Am Freitag, 12.10., findet um 10 Uhr die 2. UDJ-Mitgliederversammlung 2018 statt. Auf dem Jazzforum gibt es außerdem jede Menge Zeit und Raum für Austausch zu den vielen Themen aus der kultur- und berufspolitischen Arbeit sowie für persönliche Gespräche.
Die Teilnahme am Jazzforum ist kostenlos. Der Eintritt zu den Konzerten ist für UDJ-Mitglieder frei.
Christina Fuchs wird Vorstandsmitglied der Union Deutscher Jazzmusiker
Die Mitglieder der Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) haben die Kölner Saxophonistin und Komponistin Christina Fuchs in ihren Vorstand gewählt. Fuchs wurde auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag im Rahmen der Branchenmesse jazzahead! in Bremen als Nachfolgerin von Silke Eberhard gewählt, die sich seit 2014 im ehrenamtlichen Vorstand des Berufs- und Fachinteressenverbands engagiert hatte. „Im Vorstand der UDJ möchte ich aktiv daran mitarbeiten, den Jazz in Deutschland politisch und strukturell zu stärken„, sagte Christina Fuchs nach ihrer Wahl. Damit Jazzmusiker*innen in Deutschland zu fairen Bedingungen arbeiten und leben können, sieht sie insbesondere Handlungsbedarf bei der Erhöhung des Einkommensniveaus sowie beim Ausbau der Förderstrukturen. „Ein besonderes Schwerpunktthema ist für mich die Stärkung der Urheberrechte im Jazz.“ (Quelle)
23. Jazzforum – Union Deutscher Jazzmusiker 17.-18.11.2016
Am 17. und 18. November 2016 wird das 23. UDJ-Jazzforum MusikerInnen, Kulturschaffende und JazzliebhaberInnen aus ganz Deutschland in den Stadtgarten Köln locken. Die Union Deutscher Jazzmusiker ist das Sprachrohr der Jazzmusikerinnen und -musiker in Deutschland. Im Alltag tritt die UDJ als Interessenvereinigung seit über 40 Jahren vorrangig bundespolitisch in Erscheinung – doch alle zwei Jahre liegt ein ganz besonderer Fokus auf der zweitägigen Veranstaltung, deren Idee so bewährt ist wie die UDJ selbst. Mit über 25 Programmpunkten – darunter Vorträge, Diskussionen, Workshop-Angebote und Konzertabende – verspricht das 23. UDJ-Jazzforum ein Highlight für das jazzaffine Fach- und Laienpublikum zu werden.
Auf dem Podium diskutieren KulturpolitikerInnen aus dem Bundes- und Landtag sowie der Stadt Köln mit VertreterInnen der Jazzszene zu Themen wie dem neuen Europäischen Jazzzentrum Köln und bundespolitischen Perspektiven für den Jazz. Im Panel „Jazz und Gesundheit“ gehen Experten aus Medizin und Musikpsychologie der Frage nach, wie Jazz und Improvisation auf Wohlbefinden und psychosomatische Gesundheit wirken können. In Vorträgen und Diskussionen werden unter anderem aktuelle Fragen zum Spielstätten-Programmpreis APPLAUS, besondere Aspekte für Frauen im Jazzmusikerinnenberuf oder die Repräsentation von Jazz in Rundfunk und Fernsehen thematisiert. In Workshops stehen Fachleute Rede und Antwort zu Themen wie GEMA, GVL, KSK, Booking, Bandorganisation oder der richtigen Konzeption von Förderanträgen. Darüber hinaus können in Praxisworkshops Übungen aus der Funktionellen Entspannung, dem Yoga und dem Mentalen Training ausprobiert werden. Unvergessliche Konzerterlebnisse erwarten die Besucher im Rahmenprogramm des Jazzforums. Pegelia Gold entführt ihre Zuhörer mit ihrem „Polychrome Orchestra“ in einen „irisierenden Kosmos der Gegenwartsklänge“. Als Referentinnen und Diskussionsteilnehmerinnen wurden Ulla Oster, Ingrid Herholtz, Veronika Morscher, Stefanie Marcus, Melanie Rossmann, Julia Hülsmann, Christine Schweitzer, Monika Heinzelmann, Tinka Koch, Silke Eberhard, Alexandra Lehmler, Anette von Eichel u.v.a. eingeladen.
Die Teilnahme am Tagesprogramm ist kostenlos für alle, zur besseren Planung wird jedoch eine Anmeldung, möglichst bis 03.11., unter http://www.u-d-j.de/anmeldeformular-23-udj-jazzforum/ erbeten. Tickets für die Konzerte können unter http://www.stadtgarten.de./ gekauft werden, für UDJ-Mitglieder ist der Eintritt zu den beiden Konzertabenden frei.
Infos: http://www.u-d-j.de
Ergebnisse der jazzstudie2016: MusikerInnen sind leidenschaftlich kreativ und schlecht bezahlt
Jazz leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag in der Kunst sowie im Bereich der kulturellen Bildung und doch bleiben die KünstlerInnen schmerzlich unterbezahlt: das durch musikalische Arbeit erzielte Jahreseinkommen der deutschen JazzmusikerInnen liegt bei durchschnittlich 12.500 Euro. Das zeigt die jazzstudie 2016, deren Ergebnisse am 16.03. im Haus der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin präsentiert wurden. 2.000 professionelle JazzmusikerInnen nahmen im vergangenen Jahr an einer großen Online-Befragung zu ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen teil. Auftraggeber der von dem Kulturwissenschaftler Thomas Renz vom Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim verfassten Studie waren das Darmstädter Jazzinstitut, die Union Deutscher Jazzmusiker und die Interessengemeinschaft Jazz Berlin.
Bei der Vorstellung der Studie in Berlin sah auch Siegmund Ehrmann, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag, Handlungsbedarf: „Mit der jazzstudie2016 liegen endlich belastbare Zahlen vor, auf die Kulturpolitik jetzt reagieren muss. Dabei sind die Erkenntnisse weit über die Jazzszene hinaus für viele frei arbeitende Kulturschaffende relevant.“ Die Studie zeigt unter anderem, dass Jazz überwiegend im urbanen Raum geschaffen wird. Die Jazzmetropolen Köln und Berlin sind auch die Regionen, wo die meisten der Befragten leben und von denen nach Selbsteinschätzung der JazzmusikerInnen die wichtigsten künstlerischen Impulse ausgehen. Umso problematischer ist der Befund der Studie, dass insbesondere dort professionelle MusikerInnen selten mit mehr als 50 Euro pro Auftritt nach Hause gehen. Studienleiter Thomas Renz sieht daher die Notwendigkeit einer generellen Verbesserung des Gagenniveaus. „Die Landschaft der privaten und selten mit öffentlichen Mitteln geförderten Spielstätten für Jazzmusik ist geschichtlich gewachsen und bedarf einer finanziellen Stärkung„, so seine Empfehlung. Gebhard Ullmann, Vorsitzender der Union Deutscher Jazzmusiker, sieht einen klaren kulturpolitischen Handlungsbedarf: „Die Studie zeigt deutlich, dass spezifisch auf Jazz ausgerichtete Fördersysteme fehlen. Erst wenn Bund, Länder und Kommunen eine solide Infrastruktur für diese wichtige Kunstform bereitstellen, kann sich auch die Lebenssituation ihrer Künstler nachhaltig verbessern.“
Arndt Weidler vom Jazzinstitut Darmstadt wies darauf hin, dass Jazz und improvisierte Musik aus dem Musikleben in Deutschland nicht wegzudenken seien. Sie leisteten einen erheblichen Teil zur Weiterentwicklung von Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft. Aktueller Jazz sei gekennzeichnet durch offene Grenzen zu anderen Genres wie Rock, Pop, Neue Musik und Klassik und ebenso zu anderen performativen Künsten wie Tanz und Theater, aber auch Bildender Kunst oder Lyrik. In den letzten Jahrzehnten sei die aktive Jazzszene durch gezielte und intensive Nachwuchsfördermaßnahmen und umfassende Studienmöglichkeiten stetig gewachsen. Dem müsse die Kulturpolitik auf allen Ebenen nun auch Rechnung tragen.
Hier gibt es die Studie zum Download: www.jazzstudie2016.de.
Jazzstudie 2016: Vorstellung der Ergebnisse 16.03.2016
Über 2.000 professionelle Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker nahmen im vergangenen Jahr an einer großen Online-Befragung zu ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen teil. Nun stellt das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, gemeinsam mit den Initiatoren der Studie, dem Jazzinstitut Darmstadt, der Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) und der IG Jazz Berlin die Ergebnisse der Studie der breiten Öffentlichkeit vor. Am Mittwoch, den 16. März wird die Jazzstudie2016 im Haus der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin präsentiert. Neben dem Autor der Studie, Dr. Thomas Renz, wird auch Siegmund Ehrmann (MdB), Vorsitzender im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags, eine Bewertung der Ergebnisse vornehmen.
Weitere Infos: www.jazzinstitut.de
Union Deutscher Jazzmusiker sucht Referent/in für Kommunikation & Projekte
Die Union Deutscher Jazzmusiker e.V. sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen freiberuflichen Projektreferenten oder eine Projektreferentin in Teilzeit zur Mitarbeit auf Honorarbasis. Die Mitarbeit ist zeitlich befristet. Gesucht werden KulturmanagerInnen, Kultur- oder MusikwissenschaftlerInnen, MusikerInnen, GeisteswissenschaftlerInnen
oder Personen mit vergleichbaren, praktischen Erfahrungen in der Organisation von Veranstaltungen, administrativen Aufgaben und einem Interesse an Kulturpolitik sowie natürlich einer hohen Affinität zu JAZZ!
Geboten wird ein spannendes, dynamisches und flexibles Arbeiten, Kontakte in Jazz- und Kulturszene, interessante
und kreative Projekte, freie Zeiteinteilung, viel Freiheit inder Ausgestaltung der übertragenen Aufgaben (home office)
Arbeitszeit: 10-15 Std. wöchentlich, flexibel nach Vereinbarung, Vergütung: 10-15€ pro Stunde (max. 800€ monatlich).
Schick uns Deine Bewerbung per Mail inkl. Motivationsschreiben, tabell. Lebenslauf und Foto bis zum 1. September 2015 an ed.j-1725892153d-u@g1725892153nubre1725892153web1725892153. Rückfragen können erst ab dem 20.08.2015 entgegengenommen werden
Ansprechpartner: Jonas Pirzer | Union Deutscher Jazzmusiker e.V. | Im unteren Kienle 7 | 70184 Stuttgart
Fon 0179 | 140 46 31 | Fax 0911 | 30844 22 111 | ed.j-1725892153d-u@t1725892153sop1725892153 | www.u-d-j.de |
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