Kasseler Dokfest 16.-21.11.2021 mit „Sisters With Transistors“ u.a.

Die Welt der elektronischen Musik hat sich seit ihren Anfängen im frühen 20. Jahrhundert ständig weiter entwickelt. Von den unbegrenzten Möglichkeiten digitaler Synthesizer bis hin zum jüngsten Revival analoger Aufnahmetechnik; von der perfekten Tonlage von Auto-Tune bis zur Demokratisierung des Musikmachens für eine Generation von „Schlafzimmer“-Produzent*innen – jede dieser außergewöhnlichen Entwicklungen ist direkt mit der Arbeit und dem künstlerischen Schaffen von Frauen wie DaphneOram, Delia Derbyshire, Pauline Oliveros oder Laurie Spiegel verbunden, denen der Film „Sisters with Transistors“ von Lisa Rovner (GB/USA/F 2020, 85 Min., O-Ton) ein lang überfälliges Denkmal setzt. Sie gehören zu den Pionier*innen des modernen Klangs und wir spüren ihren Einfluss noch immer, obwohl die meisten Menschen noch nie von ihnen gehört haben. Denn wenn man an die frühe elektronische Musik denkt, hat man wahrscheinlich Männer vor Augen, die Knöpfe und Regler drückten und dabei neue Grenzen ausloteten. In Wahrheit waren Frauen von Anfang an maßgeblich an der Erfindung der Geräte und Techniken beteiligt. „Die Elektronik ließ uns Musik machen, die von anderen gehört werden konnte, ohne vom männlich dominierten Establishment ernst genommen werden zu müssen,“ erzählt Laurie Spiegel. Ihre Geschichte wird erzählt von der New Yorker Avantgarde-Komponistin Laurie Anderson. Das Kasseler Dokfest zeigt den Film am 19.11. um 22:15 Uhr im Gloria Kino; er wird aber wie alle Filme des Festivals auch online verfügbar gemacht. Das Filmfestival zeigt weitere Musikfilme wie „Belina – Music for Peace“ am 20.11. um 10 Uhr und „Billie – Legende des Jazz“ am gleichen Abend um 22:15 Uhr, beide ebenfalls im Gloria. Hier geht es zum Programm.

04.11.2021