Patty Moon

“Head For Home“

Sechs Jahre ist es her, dass die Forchheimerin ihr letztes Album herausgebracht hat. Zeit, in der sie eine Tochter bekommen und sich von ihrem langjährigen musikalischen Partner getrennt hat. Und obwohl sie als alleinerziehende Mutter nicht viel Zeit für ihre Musik aufbringen konnte, taten diese Veränderungen der Umsetzung ihrer Ideen keinen Abbruch: “Die Songs klingen jetzt genau so, wie ich sie in meinem Kopf gehört habe. Und die jeweiligen Stimmungen sind präsenter, klarer, weniger durch Produktionsdetails verkleidet als früher“, sagt die Pianistin und Sängerin Patty Moon über ihr neues Werk, das sie erstmals im Alleingang produziert hat. Als „Schwarzwälder Antwort auf isländische Pop-Melancholiker“ könnte man sie bezeichnen, ist sie doch bereits seit ihrem ersten Album (2004) als Spezialistin für traumverlorene Musik bekannt. Auch ihre vierte CD ist ein sehr gelungener, typischer Patty Moon-Longplayer, auf dem sie ihrem Stil treu bleibt: den eigenen Seelenzuständen und inneren Dämonen (Monsters!) in bildreichen Texten und verspielten Melodien und Arrangements Ausdruck zu verleihen. Im Mittelpunkt stehen ihre unverwechselbare Stimme und ihr eindringliches Klavierspiel, von Bass und Schlagzeug dezent begleitet. Eine schöne neue kammermusikalische Note mit Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass steuern MusikerInnen der Freiburger Hochschule bei, bei „Human“ haben zwei Hörner und ein Chor ihren Auftritt.

MELODIVA CD Tipp Oktober 2017

CD, 2017, 10 Tracks, Label: Traumton Records

Mane Stelzer

03.11.2017