K. Flay

“Every Where Is Some Where“

Nach ihrem letzten Album “Life As A Dog” habe sie viel Rock aus den späten Neunzigern und frühen Nullerjahren gehört, sagt Kristine Flaherty, besser bekannt als K. Flay – und Rock bricht sich deutlich Bahn auf ihrer neuen Platte! „Every Where Is Some Where“ besticht wie sein Vorgänger durch die Mischung von Indiepop und HipHop, die neuen Songs der amerikanischen Allround-Künstlerin fallen jedoch wesentlich druckvoller, energischer aus – kurzum: hitverdächtiger. Beziehungsweise sind die Songs ja schon Hits: das heftige „Blood In The Cut“ beispielsweise, Titelsong der Serie „Scream Queens“; oder die aktuelle Single „High Enough“, die sich wie einige andere Stücke des Albums mit dem Thema Drogen befasst – Flaherty geriert sich nicht als Moralapostelin oder Befürworterin, sondern stellt die richtigen Fragen. Oder berichtet aus dem echten Leben: Ihre Lyrics sind direkt und ungeschönt, das Talent zum eindringlich gerappten Storytelling teilt sie mit Kate Tempest, bei K. Flay hat allerdings die Musik einen ebenso hohen Stellenwert wie der Text. Die stilistische Bandbreite reicht von der Grunge-Ballade über Hardrock, eingängigen Pop bis HipHop, wobei bei allen Tracks das prominente Drumming auffällt. Die nachdenkliche, skeptische Zweiflerin von „Life Is A Dog“ ist auf „Every Where Is Some Where“ immer noch präsent – logisch, das ist schließlich K. Flays Blick auf die Welt -, aber jetzt will sie raus und rocken!

CD, 2017, 12 Tracks, Label: Universal

Christina Mohr

24.04.2017