Katie Melua

“Ketevan“

Wo Katie Melua drauf steht, ist Katie Melua drin. Unverkennbar und sofort zuordenbar ist auch das jüngste Album der britisch-georgischen Musikerin. Zehn Jahre nach ihrem Debüt „Call Off The Search“ ist „Ketevan“, benannt nach dem georgischen Vornamen der Singer-Songwriterin, zu ihrem 29. Geburtstag erschienen. Nach einer Dekade im Business wäre eine Entwicklung, ein wenig Experimentierfreude, ein etwas anderer, reiferer Sound schön gewesen. Doch obwohl Katie selber von einer „neuen Dynamik“ schwärmt, die durch die Mitwirkung von Luke Bratt (Co-Produzent) und Toby Jepson (Co-Songwriter) bei ihrem neusten Wurf entstanden sein soll, ist davon wenig zu hören. Nichts auf dem Album klingt neu oder aufregend. Die elf Tracks sind dezent arrangierte Songs mit eingängigen Melodien, süßlichen Streicherpassagen, netten Pianoläufen, dazwischen etwas Gitarren- und Ukelelegezupfe und über allem die helle, mädchenhafte Stimme Meluas, die nette Liedchen mit leicht melancholischen Texten singt. Noch am besten gefällt mir dabei „Idiot School“, eine kleine Jazz-Ballade, die durch einen witzigen Songtext etwas spritziger daher kommt als die übrigen Songs. Ansonsten ist die Scheibe eher enttäuschend, weil sie so ähnlich klingt wie die bisherigen Alben, aber kein Stück an Meluas große Hits wie „9 Million Bicycles“ oder „Closest Thing To Crazy“ herankommt. Dann höre ich doch lieber noch mal die alten Platten!

Aber: Weihnachten ist bald. Schön klingender, orchestrierter Pop ohne einen Hauch von Anspruch passt als Geschenk immer, und kommt sicher auch besser an als einfallslose Socken.

CD, 2013, 11 Tracks, Label: Dramatico

Tina Adomako

17.11.2013