Pia Fridhill

Die deutsch-schwedische Sängerin Pia Fridhill schreibt in ihrem Debütalbum, dass sie Lieder aus ihrer Heimat aufgenommen habe, die ihr am Herzen liegen. Diese Lieder, ausnahmslos in Schwedisch und im Booklet mit englischen Erklärungen versehen, repräsentieren einen breiten Querschnitt der schwedischen Musik aus drei Jahrhunderten, die in ein angenehm sanftes Pop-Jazz-Gewand neu eingekleidet wurden. Die Mischung beinhaltet neben wenigen Eigenkompositionen einen schwedischen Popsong aus dem Jahr 1990, ein folkloristisches Chorlied von 1893, ein traditionelles Wiegenlied und sogar eine Bearbeitung eines Begräbnis-Marsches des schwedischen Nationaldichters Carl Michael Bellman aus dem 18. Jahrhundert. Pia Fridhill, und das wird schnell klar, versteht sich mit diesem Album als eine Botschafterin der schwedischen Musik (gleich welchen Genres), die sie dem Publikum nahe bringen will. Mit ihrer wandlungsfähigen Stimme kann sie flüsternd und mädchenhaft Wortspielereien in Kinderliedern darstellen („Båtlåt“) oder mit warmem Gesangsvolumen die schlichten, dennoch ergreifenden melodischen Linien des Wiegenlieds „Vem kan segla“ nachzeichnen, das vielleicht zu den stärksten Momenten des Albums zählt. Fridhill wird von einer sechsköpfigen Band begleitet, die mit elegantem Können die Atmosphären der Songs einzufangen versteht. Für Schweden-Fans und solche, die es noch werden wollen, ist dieses Album ein Gewinn.